Dies ist wohl die Frage, die man uns am häufigsten stellt.
Zunächst muss man das Spielen lieben und wohl auch viele Spiele kennen. Die Grundvoraussetzung ist wahrscheinlich ein gewisses Potential an Kreativität und Ideenreichtum. Dann kann man eigentlich schon loslegen. Bei uns gibt es drei Wege, wie es zu einer neuen Spielentwicklung kommen kann.
- Es läuft mal wieder nichts im Fernsehen und wir haben keine Lust zu spielen – also setzen wir uns zusammen und werfen unsere Ideen auf den Tisch. Eventuell durchstöbern wir auch unsere alten Prototypen und Notizen nach brauchbaren Mechanismen. Manchmal haben wir Glück und wir haben genug Einfälle um mit einem neuen Spiel zu beginnen.
- Ein Verlag weist uns auf geplante Veröffentlichungen oder Themenbereiche hin und bittet um einen Prototypen. Dann beginnt das ganze erst einmal mit einer ausgiebigen Recherche. Das Internet wird durchforstet und Bücher gewälzt. Danach gibt es verschiedene überlegungen, die wir anstellen müssen: Welcher Mechanismus passt zum Thema, was ist die Zielgruppe und demzufolge der Schwierigkeitsgrad, wie viel Material darf in die Schachtel? Das ist schon sehr aufwändig, weil der Rahmen in solchen Fällen genau vorgegeben ist.
- EINER von uns hat eine Idee. Meistens ist diese Idee zu einem neuen Spiel schon recht grundlegend. Oft sind Hauptmechanismus, Thema und Material schon geplant. Dann kommt auch schon die erste Hürde. Die Idee muss durch die „Hauskontrolle”. Das sieht bei uns dann so aus: Wir setzen uns an den Küchentisch und die Idee wird vorgetragen. Wenn Markus eine Idee vorträgt muss er immer Skizzen machen, damit ich folgen kann. Markus kann mir übrigens immer folgen, eine Skizze von mir, würde wohl eher zur Verwirrung beitragen. ENTWEDER die Idee begeistert und wir fangen sofort an. Dann wird diskutiert, geschliffen und gestrichen. Blätter werden mit ersten Spielplanskizzen voll gekritzelt und Materialkisten durchwühlt. ODER die Idee fällt durch – das ist hart. Man hatte sich alles schon ausgemalt und Lust gleich loszulegen. Meistens sind die Argumente (gibt es schon so ähnlich, funktioniert so nicht, wer will denn so was spielen?) überzeugend genug und die Idee wird auf Eis gelegt. Manchmal bearbeitet man die Idee trotzdem und bastelt einen Prototypen um ihn später noch mal zusammen auszuprobieren. Das hat auch schon ein paar Mal funktioniert, passiert aber eher selten. Eigentlich sind wir immer einer Meinung (zumindest was Spielideen betrifft). Und egal wer nun die Grundidee hatte, unsere Spiele werden immer gemeinsam bearbeitet. Es gibt kein Spiel von uns, wo wir nicht beide maßgeblich an der Entwicklung und Fertigstellung beteiligt waren.